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25.05.2020

Besinnung im Mai 2020

„Im Maien hebt die Schöpfung an, zu blühen  und  zu singen“ heißt es in einem volkstümlichen Marienlied. Dieses Lied fällt mir spontan ein, wenn ich das Foto anschaue. Die hochwachsenden Margeriten recken sich Maria entgegen und künden von der Lebensfreude in der Mitte des  Frühlings. Das satte Grün der Bäume im Hintergrund verstärken diesen Eindruck noch. So stellen wir uns den Mai vor! Und doch ist er in diesem Jahr ganz anders geprägt. Die Corona-Kriese überschattet alles Leben, das doch eigentlich jetzt so blühen und singen sollte. Die Bedrohung des Lebens durch das Virus, die Angst vor der Krankheit und die täglichen Meldungen der Todeszahlen bestimmen den Alltag.

Passt da noch dieses Bild, dieses Lied?

Mitten in diesem so blühenden Leben hält uns Maria ihren Sohn entgegen, aber nicht das Jesuskind aus der Krippe, sonders das göttliche Kind mit der Weltkugel in der einen Hand und dem Segensgestus in der anderen. Jesus, der Mensch geworden ist, um uns eine neue Möglichkeit des Lebens zu schenken. Keine die uns alles Belastende und auch Bedrohende nimmt, sondern eine, die uns gerade in solchen Situationen nicht verzweifeln lässt. Eine Lebensmöglichkeit, die uns durchaus die Freude und die Schönheit dieser Welt genießen lässt, die uns aber nicht den Lebensmut und die Lebensfreude nimmt, wenn es anders ist. Weil es mehr gibt, als das Hier und Heute. Und das wollen uns solche Bilder und solche Texte immer wieder ermutigend sagen und zeigen: Jesus, den uns Maria geboren hat, ist und bleibt der Emanuel, der „Gott mit uns“.                                                                          

Dort, wo normalerweise an Fronleichnam der große Blumenteppich gelegt wird - was ja in diesem Jahr nicht geht - dort hat die Natur der Muttergottes und ihrem Sohn selbst einen Blumenteppich gelegt. Ein ermutigendes Zeichen in schwierigen Zeiten.

(Gastbeitrag von Pfr. Matthias Holzapfel, Saarbrücken)